Château Duhart-Milon 4ème Cru Pauillac

Das Besondere an diesem Wein

Der Jahrgang 2020, so viel vorweg, ist ein ausgezeichneter. Die Ernte fand, was die Natur angeht, unter angenehmen Bedingungen statt, wird den Weinmachern von Château Duhart-Milon sowie dem Team von Lafite-Rothschild dennoch als besonders anstrengende in Erinnerung bleiben. Schließlich fand sie unter den Bedingungen der Covid-Pandemie statt, weshalb strengste Regeln in Bezug auf Hygiene und Social Distancing zu beachten waren. Im übermäßig regenreichen Frühling war große Achtsamkeit gefragt, um die Reben vor Fäulnis zu schützen. Im Sommer wiederum herrschte große Dürre und brachte insbesondere die jüngeren Reben bei der Erschließung von Wasserreserven in Bedrängnis. Der August bescherte dann jedoch genau so viel Regen wie nötig, um die Reben wirksam zu re-hydrieren und ihnen neue Vitalität zu schenken. Insgesamt zeigte sich die Ernte sodann äußerst gesund, wobei die Beeren aufgrund der Sommerhitze eher klein und dicht konzentriert waren. Die daraus entstandenen Weine sind mittel- bis vollmundig, mit mäßigem bis hohem Alkoholgehalt und strotzend vor satten roten und dunklen Früchten.

Der Grand Vin des Château Duhart-Milon aus dem Jahr 2020 ist eine Cuvée aus 72 % Cabernet Sauvignon und 28 % Merlot. Wie bei Duhart-Milon üblich, wurde die Cuvée des Jahrgangs 2020er mit größter Sorgfalt komponiert. Die Trauben wurden nach Parzellen getrennt vinifiziert. Der Ausbau erfolgte über 14 Monate in kleinen Eichenholzfässern – wobei die Hälfte auf neue Fässer entfiel.

Die Appellation Pauillac auf der Médoc-Halbinsel gehört zu den prestigeträchtigsten des gesamten Bordelais. Im Unterschied zum rechten Ufer der Gironde herrscht hier ein etwas milderes Klima. Die reichliche Wärme speichernden Böden bilden ein geradezu ideales Terroir für die Rebsorte Cabernet Sauvignon. Pauillac steht für im Besonderen für tanninreiche, klar strukturierte Rotweine, die viel Frische und zugleich exzellentes Alterspotenzial mitbringen.

In der Bordeaux-Klassifikation von 1855 wurde Château Duhart-Milon als Quatrième Grand Cru Classé eingestuft. Seit 1962 steht es im Besitz des Rothschild-Familienzweiges, zu dem auch das benachbarte Premier Grand Cru Classé Château Lafite-Rothschild gehört. Die Ländereien erstrecken sich über 152 Hektar Grund, von denen 71 Hektar mit Reben bestockt sind. Wie im ganzen Médoc dominiert hier der Cabernet Sauvignon mit fast 70 Prozent. 30 Prozent entfallen maßgeblich auf Merlot sowie nachrangig auf Cabernet Franc.

Wie der Wein schmeckt: charakterstark & kräftig

Sehr dunkles Rot mit einigen violettfarbenen Nuancen. Die Nase vernimmt zunächst das neue Holz, erlebt dann aber einen wahren Ansturm von roten Früchten, Schattenmorelle und Johannisbeere. Am Gaumen sehr klassisch, mit viel Finesse und erstaunlicher Frische. Ganz klar in seiner Struktur, dicht und konzentriert, mit guter Länge.

Was Kritiker zu dem Wein sagen

95–96 Punkte von James Suckling

„Er ist raffiniert, mit schönen Johannisbeeren, Beeren und etwas subtiler Schokolade und Kaffee. Er ist voll und sehr subtil, mit feinen Tanninen, die für einen langen Abgang sorgen. Eine solche Reinheit und Finesse, mit Struktur. Frisch und schmackhaft. 72 % Cabernet Sauvignon und 28 % Merlot“.

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Die glorreiche Wiedergeburt aus Pauillac

In direkter Nachbarschaft zum großen Bruder Lafite Rothschild erfuhr Duhart-Milon vor knapp 50 Jahren eine wundersame Wiedergeburt. Heute ist das 4ème Cru Classé aus dem Pauillac zu altem Glanz zurückgekehrt.

Die Anfänge des Hauses liegen im 18. Jahrhundert. Damals etablierten die Eigner von Château Lafite die Cuvée Milon als Zweitwein, der bald ein ähnliches Ansehen genießen sollte wie der große Bruder. Nachdem Milon in den Besitz der Familie Castéja überging, erhielt der Erzeuger seinen heutigen Namen. Der Legende nach, weil sich der Freibeuter Sir Duhart in Diensten von Louis XV in Pauillac zur Ruhe setzte.

Mit der Zeit vergrößerte sich der Weinberg von 14 auf 40 ha. Die Qualität der Weine erlangte indes eine solch positive Reputation, dass die Klassifizierung von 1855 Duhart-Milon als einziges viertes Cru der Appellation Pauillac aufnahm.

Im 20. Jahrhundert gerieten die Weine des Hauses in Vergessenheit – zahlreiche Wechsel bei den Besitzern konnten die Qualität nicht aufrechterhalten. Schließlich wurden die Eigner von Lafite Rothschild, die gleichnamige Familie, auf das Anwesen aufmerksam und erwarben es 1962. Nach grundlegenden Renovierungen im Weinberg und im Keller wuchsen die Weinberge auf die heutigen 76 ha, die mit Cabernet Sauvignon (67 %) und Merlot (33 %) bestockt sind.

Was die Kritiker über Château Duhart-Milon schreiben

Mittlerweile entspricht die Qualität dem Anspruch früherer Tage. Die gesamte Vinifikation geschieht unter Anweisung von Chrisoph Congé, der mit seinem Team auch bei Lafite Rothschild die Arbeit begutachtet. Dafür ist Château Duhart-Milon vielfach gewürdigt worden. Hugh Johnson notiert in seinem Weinführer: „Sehr feine Qualität, v. a. in den vergangenen 10 Jahren.“ Und Bordeaux-Papst Robert Parker schreibt: „Duhart-Milon erzeugt seit sieben bis zehn Jahren einen Wein mit viel Tiefe.“

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Durchschnittliche Nährwerte je 100 ml